Kovac über Ramos: “In ein paar Jahren wird auch er ein Trainer sein”

Die meisten Spieler von Borussia Dortmund betreten beim Klub-WM-Achtelfinale gegen CF Monterrey Neuland. Nicht so BVB-Coach Niko Kovac, der als Profi und Trainer bereits Erfahrungen mit mexikanischen Teams gesammelt hat – wenn auch auf Länderebene.

BVB-Coach Niko Kovac lobt Sergio Ramos.

IMAGO/Nicolo Campo

Aus Atlanta berichtet Matthias Dersch

83 Länderspiele hat Niko Kovac als Profi für Kroatien bestritten. Eins davon gegen das Land, aus dem der Klub-WM-Achtelfinalgegner des BVB, CF Monterrey, stammt: gegen Mexiko. Bei der WM 2002 verlor er mit dem kroatischen Team im Denka Big Swan Stadium in Japan mit 0:1. Es war ein ungleiches Duell, zumindest auf dem Papier: Denn Mexiko hat rund 130 Millionen Einwohner, Kroatien nicht einmal vier.

40.000 Mexikaner, 100 Kroaten

Da überrascht es auch nicht, dass Kovac auch 2014 den Kürzeren zog, als er als kroatischer Nationaltrainer bei der WM in Brasilien auf Mexiko traf. Das Ergebnis damals vor 41.212 Zuschauern in Recife: 1:3 aus Sicht der Kroaten, die nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Fan-Support deutlich unterlegen waren. “Es waren 40.000 Mexikaner im Stadion und vielleicht 100 Fans aus Kroatien”, erinnerte sich Kovac am Tag vor dem Spiel gegen Monterrey auf der offiziellen Pressekonferenz im Mercedes-Benz-Stadium in Atlanta und bilanzierte: “Damals haben wir das Spiel total verdient verloren.”

Auch wenn die Zuschauerverteilung am Dienstag ähnlich werden könnte: Ein schlechtes Omen soll es für den BVB nicht sein, dass unter den erwarteten 30.000 Zuschauern überwiegend Fans der Mexikaner sein dürften. “Jetzt ist es ein Klub-Wettbewerb”, sagte Kovac dazu. “Ich erwarte ein schwieriges Spiel, aber wir wollen in die nächste Runde einziehen. Und ich bin überzeugt davon, dass wir zu 100 Prozent da sein werden.”

Erfahrungen auch gegen Ramos

Dass das nötig sein wird, zeigt schon allein eine Personalie beim Gegner aus Mexiko: In der Innenverteidigung von Monterrey spielt Sergio Ramos, der in seiner gesamten bisherigen Karriere stets für eine hohe Einsatzbereitschaft und einen ausgeprägten Kampfgeist stand. Auch bei Monterrey, für das er seit Februar 2025 spielt, ist er der Aggressive Leader, der seine Mitspieler mitzieht und sie antreibt.

Erfahrungen mit Ramos hat Kovac übrigens ebenfalls bereits gesammelt: Im Vorfeld der WM 2006 traf der heutige BVB-Trainer als Spieler der kroatischen Nationalmannschaft auf das spanische Team um Ramos, der damals in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde. Das Endergebnis war aus Kovac’ Sicht erneut nicht erfreulich: Die Spanier gewannen mit 2:1.

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Ramos und das “Mindset eines Gewinners”

“Es ist lustig, ich bin inzwischen Coach, er ist noch immer Spieler”, sagte Kovac am Montag über Ramos und nannte ihn “einen Anführer”. Das Besondere an ihm sei, dass er ein “Mindset eines Gewinners” habe und “immer auf dem höchsten Level sein möchte”. Mit dieser Einstellung dürfte er durchaus ein Kandidat für eine Zweitkarriere als Fußballlehrer sein – das sieht auch Kovac so, der vor dem direkten Duell in Atlanta prophezeite: “In ein paar Jahren wird auch er ein Trainer sein.”

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