Wird die Luft für Havertz dünner?

Auf Kai Havertz wartet eine wegweisende Spielzeit – beim FC Arsenal und in der deutschen Nationalmannschaft. Wird ihm eine schwerwiegende Verletzung sogar seinen Stammplatz bei der WM 2026 kosten?

Als Schiedsrichter Peter Bankes am 2. Februar gegen 19.30 Uhr in seine Pfeife pfiff, verwandelte sich das oft eher ruhige Emirates Stadium zu London in ein echtes Tollhaus.

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Der FC Arsenal hatte soeben Dauerchampion Manchester City mit 5:1 deklassiert und seinen Status als zweitstärkste Mannschaft Englands hinter dem FC Liverpool untermauert.

Ein Statement der Gunners, das der Klub auch einer Glanzvorstellung von Kai Havertz zu verdanken hatte. Ein Tor erzielt und ein weiteres vorbereitet – der gebürtige Aachener präsentierte sich zu Beginn des Februars in bestechender Form.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Havertz in 23 Ligaspielen bereits neun Tore und drei Assists verbucht, Arsenal lag auf Kurs Vizemeisterschaft und hatte sich in der Champions League souverän für das Achtelfinale qualifiziert.

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Eine Verletzung zur Unzeit

Weil der Klub schon frühzeitig im FA Cup gescheitert war, ergab sich für Arsenal eine Woche nach dem City-Spektakel ein spielfreies Wochenende, das die Gunners für ein Kurz-Trainingslager in Dubai nutzten. Dass dieses Havertz‘ Situation um 180 Grad wenden würde, konnte der DFB-Star bei der Anreise in die Vereinigten Arabischen Emirate noch nicht wissen.

Der 26-Jährige zog sich im Trainingslager eine schwere Oberschenkelverletzung zu, die ihn für die entscheidende Saison-Phase außer Gefecht setzte. Über drei Monate fiel Havertz aus, verpasste insgesamt 18 Pflichtspiele seiner Mannschaft.

Erst in den letzten beiden Premier-League-Spielen der Saison 2024/25 kam der Offensivstar wieder zu Kurzeinsätzen, das Aus im Champions-League-Halbfinale gegen Paris hatte er von der Tribüne aus verfolgt.

Arteta wird nach Havertz-Ausfall kreativ

Schnell wurde klar, wie bitter der Zeitpunkt seiner Verletzung wirklich war. Havertz konnte seinem Team in der entscheidenden Saison-Phase nicht helfen und musste mitansehen, wie Cheftrainer Mikel Arteta im Sturmzentrum improvisieren musste, um Havertz‘ Lücke zu füllen.

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Zumeist fiel Artetas Wahl auf den belgischen Angreifer Leandro Trossard, dem in Havertz‘ Abwesenheit wettbewerbsübergreifend fünf Tore und drei Assists gelangen. Auch Mikel Merino, etatmäßiger zentraler Mittelfeldspieler der Gunners, lief immer wieder erfolgreich im Sturmzentrum auf – was eine Problemzone im Klub offenbarte.

Arsenal will waschechten Neuner holen

Wenn Havertz ausfällt, fehlt dem FC Arsenal eine klare Alternative im Angriffszentrum, wo der DFB-Star unter Arteta hauptsächlich zum Einsatz kommt. Das ist den Klub-Verantwortlichen schon seit Längerem bekannt, weshalb sich Arsenal mit einem waschechten Neuner verstärken will.

Und genau das könnte für Havertz ab sofort zum Problem werden. Hat eine Verpflichtung eines Stoßstürmers Auswirkungen auf seine Zukunft in London?

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Schon seit mehreren Wochen im Arsenal-Fokus steht Leipzigs Benjamin Sesko, der in Sachsen als sicherer Abgangskandidat gilt. Arteta soll großer Fan des Slowenen sein, weil er jung und entwicklungsfähig ist und damit perspektivisch ein guter Transfer wäre.

Seit Wochen sind jedoch nur wenige Bewegungen im Poker um den Leipziger zu vernehmen – auch, weil Arsenals Sportdirektor Andrea Berta einen anderen Stürmer favorisiert. Der 53-Jährige soll sich nach BBC-Informationen intern für eine Verpflichtung von Sporting-Star Viktor Gyökeres stark machen, der in 52 Spielen unglaubliche 54 Tore schoss und 13 weitere Treffer vorbereitete.

Bundesliga-Interesse an Havertz?

Interessant wird zu beobachten sein, wie sich die Rolle von Kai Havertz in den nächsten Monaten nach der Verpflichtung eines neuen Mittelstürmers entwickeln wird.

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Einem Bericht der BBC zufolge geht der FC Arsenal davon aus, dass mehrere deutsche Klubs Havertz‘ Situation in der nächsten Saison genauestens beobachten werden. Demnach würden Bemühungen um den gebürtigen Aachener möglicherweise im Sommer 2026 konkret werden, wenn Havertz‘ Vertrag in London nur noch zwei Jahre läuft.

Läuft Woltemade Havertz den Rang ab?

Übrigens: Nicht nur beim FC Arsenal könnte der 26-Jährige in der kommenden Saison Schwierigkeiten bekommen, auf seine gewünschte Spielzeit zu kommen – und das ausgerechnet ein Jahr vor der Fußball-WM in Nordamerika.

Bis zu seiner Verletzung zählte Havertz unter Bundestrainer Julian Nagelsmann zum Stammpersonal der deutschen Nationalmannschaft. Im März ersetzten gegen Italien noch Jonathan Burkardt und Tim Kleindienst den Arsenal-Star in der Sturmspitze, beim Final Four der Nations League im Juni fiel Nagelsmanns Wahl auf Niclas Füllkrug und Nick Woltemade.

Gerade Woltemade dürfte Havertz in den nächsten Jahren einen heißen Kampf um die DFB-Sturmspitze ansagen. Bei der abgelaufenen U21-Europameisterschaft in der Slowakei wurde der Senkrechtstarter mit sechs Treffern Torschützenkönig und gilt im deutschen Fußball als heiße Aktie, der eine große Zukunft vorausgesagt wird.

Gerade auch deshalb bemüht sich der FC Bayern um die Dienste des gebürtigen Bremers, der deutsche Rekordmeister ist sich nach SPORT1-Informationen bereits mit ihm über einen Wechsel mündlich einig.

Zum Zeitpunkt der Nations-League-Spiele gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2) hätte Havertz theoretisch wieder zur Verfügung gestanden, Nagelsmann entschied sich dennoch wegen fehlender Spielpraxis für einen Verzicht.

„Das ist ein zu großes Risiko“, hatte der Bundestrainer betont und durchklingen lassen, dass er unter anderem mit Havertz fest für die Zukunft plant. „Wir haben nichts davon, wenn die Spieler dann drei Monate ausfallen und die WM-Qualifikation nicht spielen können.“

Aktuell weilt Havertz im Sommerurlaub, bevor in wenigen Wochen der Trainingsauftakt der Gunners startet. Auf Havertz wartet eine spannende Saison – auch mit Blick auf seine persönliche Zukunft.

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