RAF-Terroristin Daniela Klette: Gericht kippt Mordvorwurf | Regional

Verden (Niedersachsen) – Paukenschlag im Prozess gegen die Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette (66): Das Landgericht Verden hat den Mordvorwurf fallen lassen.

Damit ist der schwerwiegendste Vorwurf der Anklage vom Tisch. Für Klette, die während ihres Untertauchens in Berlin jahrelang Kindern Nachhilfestunden gab, bedeutet das im Falle einer Verurteilung eine mildere Strafe.

Schüsse auf Geldboten 2015

Ein besonders brisanter Fall war ein Überfall im niedersächsischen Stuhr im Juni 2015. Dort soll ein Schütze mehrmals auf einen Geldtransporter gefeuert haben. Zwei Kugeln durchschlugen die Fahrerkabine, die Geldboten blieben jedoch unverletzt.

So stellte „Aktenzeichen XY “den Überfall in Stuhr bei Bremen nach

Foto: Securitel/ZDF

Klette soll zusammen mit ihren ehemaligen RAF-Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben.

Nur „bedingter Tötungsvorsatz“, nicht Mord

Dabei sollen sie mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.

Die Staatsanwaltschaft in Verden (Niedersachsen) hatte die Schüsse als versuchten Mord gewertet. Doch die Richter sprechen von einem „bedingten Tötungsvorsatz“, von dem der Schütze letztlich zurücktrat.

Ob der auf rund zwei Jahre Dauer angesetzte Prozess dadurch schneller zum Abschluss kommt, ist noch nicht absehbar.

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