Nahost-Liveblog: ++ Israel greift Militärhauptquartier in Damaskus an ++


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Stand: 16.07.2025 12:56 Uhr

Israels Armee hat eigenen Angaben nach den Eingang zum Militärhauptquartier der syrischen Führung im Raum Damaskus angegriffen. Bei einer Massenpanik im Gazastreifen sind offenbar 20 Menschen getötet worden. Die Entwicklungen im Liveblog:

  • Neue Kämpfe im syrischen Suweida
  • Trump spricht mit Katar-Vertreter über Gaza-Waffenruhe

12:56 Uhr

Israel greift Militärhauptquartier in Damaskus an

Israels Armee hat eigenen Angaben nach den Eingang zum Militärhauptquartier der syrischen Führung im Raum Damaskus angegriffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien handelte es sich um das Hauptquartier des Generalstabs.

Das israelische Militär setzte den Angriff in Zusammenhang mit den Ereignissen in Südsyrien: Man beobachte das Vorgehen der Führung des Nachbarlandes gegen drusische Zivilisten in der Region, hieß es. Israel will die religiöse Minderheit eigenen Angaben zufolge angesichts des Gewaltausbruchs im Süden des Nachbarlandes unterstützen. Viele Drusen dienen in Israel freiwillig in der Armee – der jüdische Staat sieht sie als Verbündete.

12:02 Uhr

Auswärtiges Amt: Sanktionen gegen Iran bleiben Option

Im Atomstreit mit dem Iran hält der Westen seine Drohung einer Reaktivierung von Sanktionen gegen das Teheraner Regime aufrecht. „Mit Blick auf das iranische Atomprogramm braucht es eine nachhaltige und verifizierbare diplomatische Lösung, die die Sicherheitsinteressen der internationalen Gemeinschaft berücksichtigt“, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts der Nachrichtenagentur Reuters.

„Falls eine solche im Verlaufe des Sommers nicht vorliegen sollte, ist der Snapback eine Option für die E3“, fügt er mit Blick auf den bestehenden Sanktionsmechanismus und die E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hinzu. Hierzu liefen enge Abstimmungen der drei Regierungen. „Iran darf niemals in den Besitz einer Nuklearwaffe gelangen“, betont er.

11:53 Uhr

Krankenhäuser: 41 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen sind laut Krankenhäusern im Gazastreifen mindestens 41 Menschen getötet worden. Im nördlichen Teil des Küstengebiets kamen demnach 22 Menschen bei israelischen Angriffen ums Leben, darunter elf Kinder – und 19 weitere Menschen in der südlichen Stadt Chan Junis.

Das israelische Militär teilte mit, es habe binnen 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen angegriffen, darunter Tunnel und Waffenlager der Hamas. Israel wirft den Extremisten vor, Waffen und Kämpfer in Wohngebieten zu verstecken.

11:30 Uhr

Aktivisten: Zahl der Todesopfer in Syrien steigt auf 250

Bei Kämpfen und durch „Hinrichtungen“ in der Provinz Suwaida sollen seit Dienstag rund 150 Menschen getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Damit sind den Angaben zufolge seit Sonntag insgesamt etwa 250 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien rund 130 Angehörige der Truppen und anderer Sicherheitskräfte der Regierung in Damaskus und etwa 20 sunnitische Beduinen. Zudem seien rund 70 Anwohner der mehrheitlich von Drusen bewohnten Provinz getötet worden. 

Truppen der Armee reagieren weiterhin auf Beschuss im Ort Suwaida, teilte das Verteidigungsministerium in Damaskus mit. Ihr Ziel sei, Anwohner zu beschützen und eine sichere Rückkehr für diejenigen zu ermöglichen, die ihre Heimat wegen der tagelangen Gewalt verließen. Zivilisten wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.

10:32 Uhr

Israel droht mit weiteren Angriffen auf Militär in Syrien

Israel will das Militär die syrischen Streitkräfte so lange angreifen, bis sie sich aus der Stadt Suweida zurückziehen. Verteidigungsminister Israel Katz warnte vor den Folgen, wenn die Botschaft nicht verstanden werde, berichteten lokale Medien.

Katz forderte die syrische Regierung auf, die religiöse Minderheit der Drusen nach den jüngsten Zusammenstößen in der syrischen Stadt Sweida „in Ruhe zu lassen“, berichteten israelische Medien.

10:25 Uhr

Neue Kämpfe im syrischen Suweida trotz Waffenruhe

Wenige Stunden nach Vereinbarung einer Waffenruhe sind in der syrischen Stadt Suweida erneut Kämpfe ausgebrochen. Der seit Tagen von Unruhen gezeichnete Ort und in der Umgebung gelegene Dörfer gerieten unter heftigen Artillerie- und Granatenbeschuss, wie der Lokalsender Suweida24 berichtete.

Das syrische Verteidigungsministerium warf in einer über die staatliche Nachrichtenagentur Sana verbreiteten Mitteilung illegalen Gruppen vor, die am späten Dienstag ausgerufene Feuerpause gebrochen zu haben. Das Ministerium forderte die Bewohner dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Die von Islamisten geführte Regierung in Damaskus hatte am Montag Einheiten nach Suweida im Süden Syriens geschickt, nachdem dort am Sonntag Kämpfe zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen ausgebrochen waren. Eigentlich sollte das Militär die Lage beruhigen, doch stattdessen verstrickte es sich selbst in Kämpfe mit Drusen-Milizen. Daraufhin griff Israel militärisch in den Konflikt ein. Das Land versteht sich als Schutzmacht der Drusen, die in Suweida die Bevölkerungsmehrheit ausmachen.

10:01 Uhr

GHF: 20 Tote bei Unruhen im Gazastreifen

Bei einer Verteilstelle für Hilfsgüter im Gazastreifen sind laut der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Morgen 20 Menschen bei Unruhen getötet worden. „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wurden 19 der Opfer niedergetrampelt und eines erstochen“, teilte die Stiftung mit.

„Wir haben glaubwürdige Gründe für die Annahme, dass bewaffnete und mit der Hamas verbundene Elemente innerhalb der Menge die Unruhen gezielt angefacht haben.“ Der Vorfall ereignete sich den Angaben nach bei einer Verteilstelle in der Stadt Chan Junis. Mitarbeiter der GHF hätten Schusswaffen in der Menge identifiziert, hieß es in einer Stellungnahme der Stiftung. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Von der Hamas gab es zunächst keine Stellungnahme.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

09:49 Uhr

Jemenitische Kämpfer: Waffen für Huthi beschlagnahmt

Mit der jemenitischen Exilregierung verbündete Kämpfer haben nach eigenen Angaben eine umfangreiche Waffenlieferung aus dem Iran an die Huthi-Miliz beschlagnahmt. Die Jemenitischen Nationalen Widerstandskräfte erklärten, sie hätten Ende Juni 750 Tonnen Raketen und andere Waffen unter ihre Kontrolle gebracht. Der Iran und die Huthi gaben zunächst keine Stellungnahme ab.

Die Huthi haben nach eigenen Angaben im vergangenen Jahrzehnt des Jemen-Kriegs 26 US-Drohnen des Typs MQ-9 zerstört – mutmaßlich mit diesen Raketen. Seit Jahren beschlagnahmen die US-Marine und andere westliche Seestreitmächte iranische Waffen auf dem Weg in den Jemen. Teheran bestreitet, die Huthi-Rebellen auszurüsten.

09:34 Uhr

Israel etabliert neue Route zur Teilung von Chan Junis

Israels Armee hat im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben eine neue Route etabliert, die die Stadt Chan Junis und die umliegende Gegend durchschneidet. Auf vom Militär veröffentlichten Aufnahmen ist zu sehen, wie der sogenannte „Magen Oz Korridor“ das Gebiet in eine östliche und eine westliche Hälfte teilt.

Chan Junis ist die zweitgrößte Stadt im Gazastreifen. Die Route ist laut Armee 15 Kilometer lang.  Die israelische Armee sprach von einem „Schlüsselelement, um Druck auf die Hamas auszuüben“. Ziel sei es, die „endgültige Niederlage“ der Brigade der Islamisten in Chan Junis zu erreichen. Die neu errichtete Route grenzt mittig an den weiter südlich gelegenen, sogenannten „Morag-Korridor“, der wiederum die Städte Rafah ganz im Süden und das etwas weiter nördlich gelegene Chan Junis voneinander trennt.

06:37 Uhr

Trump spricht mit Katar-Vertreter über Gaza-Waffenruhe

In die in Katar laufenden Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg schaltet sich einem Bericht zufolge US-Präsident Donald Trump ein. Trump werde heute mit Ministerpräsident Katars, Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, über die Verhandlungen beraten, schreibt der Reporter des Nachrichtenportals Axios, Barak Ravid, auf X.

An den jüngsten Verhandlungen in Katar, die von Vermittlern des Emirats, Ägyptens und der USA geleitet werden, nehmen auch Vertreter Israels und der Hamas teil. Die USA zeigen sich zuversichtlich, dass eine Einigung auf die Modalitäten einer Waffenruhe möglich sei. Die Vorstellungen beider Kriegsparteien gehen jedoch in einigen Punkten noch weit auseinander.

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