Geschädigte müssen immer wieder jahrelang um ihre Ansprüche kämpfen und sich rechtfertigen. Die Bundesregierung steht in der Verantwortung.
Contergan war der größte Medizinskandal der deutschen Geschichte. Arglos nahmen zwischen 1957 und 1961 Tausende Schwangere ein Medikament ein, das ihrem ungeborenen Kind schweren Schaden zufügte. Auch wenn nicht alle Geschädigten die bekannten Fehlbildungen mit stark verkürzten Armen oder Beinen tragen: Ihr Leid ist groß. Oft sind mehrere Knochen und Organe, Augen und Ohren betroffen. Die Folgen wiegen schwer, und mit dem Alter wird es oft noch schlimmer. Deshalb haben viele Betroffene erst in den vergangenen Jahren einen Antrag auf Entschädigung bei der 1970 gegründeten Conterganstiftung gestellt.