Krawallnacht in Torre-Pacheco: Guardia Civil jagt wütenden Mob | News

Torre-Pacheco (Spanien) – Wenn die Nacht anbricht, wird es unsicher auf den Straßen von Torre-Pacheco. Vermummte Migranten versammeln sich in den dunklen Gassen. Sie errichten Barrikaden, kommen bewaffnet mit Steinen, Schraubenziehern, Knüppeln und Macheten! Im Flackern des Blaulichts jagt die Guardia Civil den wütenden Mob durch die Dunkelheit. Eine weitere Krawallnacht im Südosten Spaniens.

Seit Tagen kommt die Kleinstadt mit einem Ausländeranteil von 30 Prozent in der Region Murcia in Spanien nicht zur Ruhe. Sie ist Schauplatz blutiger Unruhen und brutaler Straßenschlachten. Die Gewalt eskaliert, seit Rentner Domingo Tomás Martínez (68) brutal zusammengeschlagen wurde.

Rentner Domingo Tomás Martínez (68) wurde u.a. schwer im Gesicht verletzt, gab im spanischen Fernsehen dazu Interviews

Inzwischen hat die Polizei drei Tatverdächtige festgenommen, die alle aus Nordafrika stammen. Noch unklar ist ihr Motiv. Angeblich haben die Tatverdächtigen ihre Gewaltorgie gegen den Rentner mit ihren Handys gefilmt.

Barrikaden auf den Straßen der Kleinstadt im Südosten Spaniens

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

Nachts trauen sich die Einwohner nicht mehr raus

Die Folge sind Demonstrationen gegen das spanische Asylrecht – und rohe Gewalt! Spaniens Behörden verlieren in der Nacht die Macht: Auf der einen Seite maskierte Migranten-Trupps, auf der anderen organisierte rechtsradikale Schlägertrupps, die sich gezielt im Netz verabreden, um Jagd auf Migranten zu machen. Organisationen wie ‚Deport them now‘ rufen zu Selbstjustiz auf. Die Stimmung: am Siedepunkt. Zwischen den Fronten stehen die rund 40.000 Einwohner von Torre-Pacheco, die sich nachts kaum mehr auf die Straße trauen. Aus Angst, selbst zum Ziel zu werden. Viele sind verzweifelt, was aus ihrem Heimatort geworden ist.

Seit Tagen spielen sich nachts die immer gleichen Szenen ab. Die Kleinstadt kommt nicht zur Ruhe

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

Es kommt zu Jagdszenen mit der Polizei, die die Vermummten durch die Stadt treibt

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

Doch die Wut kocht nicht nur bei den zuletzt aus der gesamten Region angereisten rechtsextremen Schlägern hoch. Wie sich die Einheimischen fühlen, bringt der Präsident des Nachbarschaftsverbands aus dem Stadtviertel Roldan in der Lokalzeitung ‚La Verdad‘ auf den Punkt. „Die Angriffe sind fehl am Platz und abzulehnen“, sagt er. Aber es sei wahr, dass die Kriminalität im Ort immer weiter zugenommen habe. Er sagt: „Das Unbehagen ist schwer zu zügeln und deshalb kommt es zum Volksaufstand.“

Schwer bewaffnete Beamte rücken mit Tränengaskanonen vor

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

BILD-Chefreporter Sebastian Prengel in Torre-Pacheco, im Hintergrund gehen Polizeibeamte an einer Hauswand in Deckung

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

Polizei nimmt Demonstranten fest

Explosionen und Schüsse erschüttern die nächtliche Stille, als die Polizei eine Gruppe Migranten in der Nacht zu Dienstag einkesselt. Dichter Tränengasnebel wabert durch die Straßen, vermummte Gewalttäter schleudern Steine auf die Polizei. Tief in der Nacht nehmen Beamte mehrere Demonstranten fest.

BILD bei Unruhen in Spanien: „Tränengaswolken ziehen durch die Straßen“

Quelle: BILD/LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ15.07.2025

Eine komplette Eskalation kann die Guardia Civil verhindern: An den Zufahrtsstraßen bauen Beamte Checkpoints auf, um rechte Schlägertrupps vorzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Zusammenstöße von Rechten und Migranten könnte es in Torre-Pacheco aber schon am Dienstag wieder geben. Für den Abend ist die nächste große Demo angekündigt.

Festnahme: Dieser junge Mann wird von Einsatzkräften auf dem Boden fixiert

Foto: LOYOLA PEREZ DE VILLEGAS MUÑIZ

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