Am Tag vor dem Finale der Klub-WM hat FIFA-Präsident Gianni Infantino ein durchweg positives Fazit gezogen – trotz zahlreicher kritischer Stimmen.
Zumindest sein Daumen geht hoch für die Klub-WM: FIFA-Präsident Gianni Infantino.
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Ob die K.-o.-Phase der Klub-WM Jürgen Klopp von diesem Wettbewerb überzeugt hat, darf bezweifelt werden. Wetterte der 58-Jährige doch Ende Juni gegen „die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde“, womit er eben jene Klub-WM meinte, die vom 15. Juni bis zum 13. Juli in den USA erstmals in einem reformierten Format mit 32 Mannschaften ausgetragen wurde beziehungsweise wird.
Ein großer Freund dieses neuen Wettbewerbs ist dagegen der Quasi-Erfinder: FIFA-Präsident Gianni Infantino erklärte die Klub-WM einen Tag vor dem Finale zwischen dem FC Chelsea und Paris St. Germain (Sonntag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) im Trump Tower in New York City, in dem die FIFA erst vor Kurzem ein Büro eröffnet hatte, vor Reportern zum „erfolgreichsten Vereinswettbewerb der Welt“.
Infantino weiter: „Das goldene Zeitalter des Vereinsfußballs hat begonnen. Wir können definitiv sagen, dass diese FIFA Klub-Weltmeisterschaft ein riesiger Erfolg war.“ Man habe etwas Neues geschaffen – „etwas, das bleiben wird, etwas, das die Landschaft des Vereinsfußballs verändert“.
Kritik an der Klub-WM? Infantino respektiert „jedermanns Meinung“
Unter anderem wegen der durch die Klub-WM erhöhten Belastung für die Spieler oder Gesundheitsbedenken aufgrund der teils hohen Temperaturen während der Partien in den USA oder des geringen sportlichen Werts gibt es allerdings neben Klopp zahlreiche weitere Kritiker an dem Turnier. Zudem sprach die Stadienauslastung für ein eher geringes Interesse in den USA.
„Ich respektiere jeden und jedermanns Meinung“, sagte Infantino angesprochen auf die Kritik von Klopp und versuchte diese mit Zahlen zu widerlegen. Bislang seien insgesamt 2,5 Millionen Menschen in die Stadien gekommen, etwa 40.000 pro Spiel – sicherlich auch, weil die FIFA kurz vor Turnierstart die Ticketpreise gesenkt hatte. Insgesamt sei ein Umsatz in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar generiert worden, durchschnittlich 33 Millionen Dollar pro Spiel.
Ein „großer Dank“ von Infantino ging auch an US-Präsident Donald Trump, zu dem er in der Vergangenheit regelmäßig Nähe gesucht hatte. „Veranstaltungen wie die Klub-WM oder die WM im kommenden Jahr sind sehr große Ereignisse mit hunderttausenden Besuchern“, sagte Infantino. „Man kann nicht daran denken, so einen Wettbewerb zu organisieren ohne die absolute Unterstützung und das volle Engagement der jeweiligen Regierung.“ Trump und dessen Team seien „fantastisch“ gewesen. Die Nationen-WM 2026 findet im kommenden Jahr vom 11. Juni bis zum 19. Juli in den USA, Kanada und Mexiko statt.