Frauen-EM: Warum Stürmerin Lea Schüller endlich ohne Schmerzen spielt | Sport

Mach uns die Poppi, Lea!

Am Samstag (21 Uhr/ZDF und DAZN) kämpfen unsere Fußballerinnen um den Einzug ins EM-Halbfinale gegen Frankreich. Das letzte große Duell gegen Les Bleues gab es im Halbfinale der EM 2022. Alexandra Popp (34) machte mit einem Doppelpack das Finale klar.

Poppi ist nicht mehr dabei. Aber unsere aktuelle Mittelstürmerin Lea Schüller (27) hat das gleiche Tor-Gen – und einen weiteren Leistungs-Booster. Zum ersten Mal spielt sie ohne Schmerzen.

Schüller als Matchwinnerin. Das kann sich Sturm-Kollegin Klara Bühl (24) gut vorstellen: „Wir wollen sie mit Flanken füttern. Wenn wir da noch genauer werden, ist das eine Waffe.“ Denn keine trifft wie die Bayern-Torjägerin. Ihre Mega-Quote für den DFB: 54 Tore in 78 Länderspielen.

Vergleiche mit Popp scheut Schüller. „Sie ist eine starke Persönlichkeit und strahlt viel auf dem Platz aus. Poppi ist Poppi, ich bin ein anderer Charakter“, sagt Schüller. „Für unser Team war sie sehr wichtig, fußballerisch sind wir aber auch sehr unterschiedlich. Neben dem Platz übernimmt sie Verantwortung, das fehlt uns ab und zu schon. In diese Rolle wachse ich jetzt.“

Alexandra Popp (34/M.) jubelt nach ihrem Siegtor gegen Frankreich im EM-Halbfinale 2022

Foto: Nick Potts/dpa

Popps Rücktritt ist für Schüller nicht der große Karriere-Push, sondern, dass sie ihre Krankheit in den Griff bekommen hat. Die Stürmerin leidet unter Endometriose, einer oft schmerzhaften chronischen Erkrankung von Frauen, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt. „Ich hatte durch meine Endometriose während der Periode extreme Stimmungsschwankungen und vor allem Schmerzen“, sagt Schüller, die deshalb oft gar nicht trainieren konnte.

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Die Lösung: „Seitdem ich die Pille durchnehme, geht es insgesamt besser“, sagt sie im Gespräch mit BILD. „Egal, welche Schmerzen man hat, man ist immer gereizter. Und ich hatte regelmäßig welche. Für mich ist das eine Lösung, weil meine Endometriose nicht so ausgeprägt ist, wie bei anderen. Ich bekomme die Probleme weg, für andere reicht die Pille aber nicht.“

Ihren Fußball, aber auch ihr ganzes Leben, hat die Pille verändert. „Für mich ist es ein neues Leben“, sagt Schüller. „Ich habe erst so spät angefangen, die Pille zu nehmen, weil ich nicht früher wusste, dass ich diese Krankheit habe. Das geht sicher vielen Frauen so.“

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Quelle: BILD15.07.2025

Die Stürmerin spricht über ihre Krankheit, um anderen Betroffenen zu helfen.„Endometriose ist schwierig festzustellen. Es dauert lange, bis jemand auf die Idee kommt. Ich hatte immer Schulterschmerzen, die durch einen sich aus dem Bauchbereich hochziehenden Nerv entstanden sind“, schildert sie. „Ein Arzt hat dann, mehr oder weniger zufällig, den Zusammenhang mit meiner Periode hergestellt. Aber nur, weil seine Frau die gleichen Beschwerden hatte, wie ich. Er hatte sich deshalb mit der Krankheit beschäftigt.“

Nun geht es Schüller deutlich besser – so gut, dass sie uns Samstag ins EM-Halbfinale ballern kann …

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