Perth (Australien) – Seit zwölf Tagen fehlt von ihr jedes Lebenszeichen: Die deutsche Backpackerin Carolina Wilga wird in Australien vermisst. Am gestrigen Donnerstag gab es einen ersten Durchbruch bei der Suche: Die Polizei entdeckte den Mitsubishi-Van der alleinreisenden, jungen Frau in der australischen Wildnis. Der Wagen soll mechanische Probleme gehabt haben, teilten die Ermittler mit.
▶︎ Doch die fröhliche Carolina bleibt weiter verschollen. Die australische Polizei hat eine besorgniserregende Vermutung: Die Deutsche aus Castrop-Rauxel (NRW) könnte sich in dem dichten Buschland verirrt haben!
Einen Tag vor ihrem Verschwinden wurde Carolina noch an dieser Kasse von einer Überwachungskamera gefilmt
Auto wurde in einsamer Wildnis gefunden
Wahrscheinlich habe sie ihr Fahrzeug verlassen und sich dann in dem riesigen Gebiet verirrt, sagte Polizeioberkommissarin Jessica Securo dem Sender „ABC Radio Perth“.
Es handele sich um eine weitgehend unwegsame Outback-Region. Der Van befinde sich zudem 35 Kilometer landeinwärts vom nächsten größeren Pfad. Das Outback in Westaustralien gilt als besonders wild, wegen der geringen Besiedlung und rauen Bedingungen als gefährlich.
So fand die Polizei den Van der vermissten Carolina vor
Nachttemperatur von 2,6 Grad
„Obwohl es dort viele Pfade gibt, kann man sich leicht verirren oder die Orientierung verlieren, wenn man sich nicht gut auskennt“, sagte Securo. Die Polizei gehe deshalb nicht mehr davon aus, dass Carolina einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte.
Ihr Mitsubishi-Van sei gut ausgerüstet gewesen, unter anderem mit Solarmodulen und Wasser. Ein forensisches Spezialteam versuche nun herauszufinden, welche Art von Vorräten und anderem Equipment Carolina aus dem Fahrzeug mitgenommen haben könnte.
Einsatzteams suchten derweil das Gebiet am Boden und aus der Luft mit Hubschraubern ab. Doch der Einsatz gleicht einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Das Reservat ist mehr als 300.000 Hektar groß, was drei Milliarden Quadratmetern entspricht. Nachts herrschten zuletzt Temperaturen von 2,6 Grad.
Nach dem Fund von Carolinas Auto hat die Polizei die Suche noch einmal verstärkt
Der Vermissten-Fall weckte düstere Erinnerungen an die „Backpacker Murders“: Zwischen 1989 und 1992 hatte der australische Serienmörder Ivan Milat († 2019) sieben Rucksacktouristen getötet – darunter waren auch drei Deutsche.
Carolina war zuletzt am 29. Juni in dem 123-Einwohner-Ort Beacon gesehen worden. Seither verlor sich ihre Spur. Ihr Telefon ist ausgeschaltet. Zuvor soll ihre Familie regelmäßig kontaktiert haben