ARD-Wetterexperte: Sven Plöger | Sonntags-Stammtisch | BR Fernsehen | Fernsehen

Der Klimawandel ist für Sven Plöger die größte Herausforderung unserer Zeit. Trotzdem will er keine Angst machen, sondern Chancen aufzeigen und Zusammenhänge erklären.

„Die Angst vor dem Klimawandel kann dazu führen, dass die Menschen sagen: Das kriegen wir nicht mehr hin, jetzt ist auch egal, ob wir noch etwas tun. Dann wird die Klimakatastrophe zur selbsterfüllenden Prognose.“

(Stuttgarter Nachrichten, 01.07.25)

Forschen aus der Vogelperspektive

Schon immer übten der Himmel und das Wetter eine große Anziehungskraft auf den heute 58-Jährigen aus. Eigentlich wollte er Pilot werden, doch seine schlechten Augen durchkreuzten diese Pläne. Also entschied er sich, das, was da oben in der Luft passiert, zu erforschen, und studierte Meteorologie in Köln.

„Ich hab‘ ein Wetter-find‘-ich-interessant-Gen. Schon als Kind hab‘ ich in den Himmel geguckt. (…) Und in der dritten Klasse gab es eine Unterrichtsreihe zum Thema Wetter, da musste ich Temperaturen und Regenmengen aufschreiben. Nach der Projektwoche machte ich einfach weiter. (…) Auch meine Freunde ahnten: Der wird mal der Wetteronkel.“

(Tagesspiegel, 25.01.17)

Per Zufall ins Fernsehstudio

Er begeistert heute mit seinen tiefgründigen und unterhaltsamen Analysen ein Millionenpublikum und wurde 2010 sogar zum „Besten Wettermoderator Deutschlands“ gekürt. Es ist kaum zu glauben, dass er nie ins Fernsehen wollte. Ursprünglich wollte er das Wetter für Piloten voraussagen. Doch dann wurde er per Zufall von einem Radiotrainer entdeckt und landete schließlich im Fernsehstudio. Sein Improvisationstalent kam an. Seine freie Vortragsweise – ganz ohne Teleprompter – ist bis heute sein Geheimrezept.

„Ich sehe nicht die Wetterkarte, ich sehe das Wetter. Ich habe mich den ganzen Tag über acht bis zehn Stunden damit beschäftigt – zur Sendung kann ich die Augen schließen und sehe die Wolken, den Wind, die Wetterereignisse. Ich fühle die Wärme. (…) Ich gebe nichts anderes wieder als das Gefühl, das in mir ist – das macht es für mich so einfach. Deshalb denke ich auch zu keinem Moment, ich könnte meinen Text vergessen.“

(Die Zeit, 22.09.21)

Spürbare Auswirkungen des Klimawandels

Neben seiner Moderatorentätigkeit schreibt er auch Bücher über Wetterphänomene. In seinem Buch „Zieht Euch warm an, es wird noch heißer!“ beschäftigt er sich mit dem zunehmenden Klimawandel. Die Hitzewelle der vorletzten Woche war für ihn ein weiteres „fühlbares Element“ davon. Auch wenn das Wetter aktuell wieder etwas wechselhafter ist, ist es seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Hitzewelle kommt.

„Kalendarisch hat der Sommer ja gerade erst begonnen und der Planet erwärmt sich durch den Klimawandel immer weiter. Zudem sind die Meerestemperatur ungewöhnlich hoch, und es gibt sehr aufwendige Langzeitberechnungen, die zwar nicht das Wetter für den ganzen Sommer vorhersagen, aber mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit prognostizieren können, dass der Sommer 2025 im Durchschnitt wieder ein bis zwei Grad wärmer als die Sommer zwischen 1991 und 2020 werden.“

(Stuttgarter Nachrichten, 01.07.25)

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