30 Jahre Deutsche Telekom – Geburtstagsfest in Bonn – Rheinland – Nachrichten

Am Freitag ging es mit einem Basketball-Turnier los, am Samstag folgen dann mehrere kostenlose Live-Konzerte auf dem Bonner Münsterplatz. Unter anderen wird dort Clueso auftreten. Am Abend soll es dann eine Drohnenshow mit mehr als 700 Drohnen geben.

Eingeläutet wurden die Feierlichkeiten am Donnerstag mit einem Festakt in der Bonner Konzernzentrale. Dabei zeigte sich der Chef der Deutschen Telekom, Tim Höttges, sichtlich stolz. Auf einer Bühne zählte er die Erfolge seines Unternehmens auf: In vielen Geschäftsbereichen sei man heute die Nummer eins. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Konzern 43 Milliarden Euro Gewinn und 116 Milliarden Euro Umsatz – ein Großteil davon in den USA.

Dabei war die Situation des Konzerns nicht immer so rosig. 1995 ging das Unternehmen aus der zweiten Post-Reform hervor, als Abspaltung von der alten Bundespost. Die Aktien des neuen Konzerns wurden als sogenannte Volksaktie beworben, zehntausende Kleinanleger griffen zu – und viele verloren durch das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 viel Geld.

Bewegte Geschichte – mit Tiefpunkten

Auch die Geschäfte in den USA drückten das Ergebnis der Deutsche Telekom zeitweise. Hinzu kam ein überteuerter Ankauf von Mobilfunkfrequenzen.

In den späteren Jahren ging es für den Konzern weiter auf und ab: Mal gab es Massendemos, weil Angestellte um ihre Arbeit fürchteten. Mal stand das Telekom-Radsportteam im Zentrum eines Doping-Skandals bei der Tour de France. In einer Spitzel-Affäre hörte der Konzern unter anderem Journalisten ab, um herauszufinden, wie interne Informationen an die Öffentlichkeit gelangen konnten.

Proteste zum Jubiläum

Anlässlich der Feierlichkeiten an diesem Wochenende sind Proteste angekündigt worden. Die Organisation Campact ruft dazu auf, gegen die Streichung der Diversity-Programme von Telekom-Tochter T-Mobile in den USA zu protestieren. Über 235.000 Menschen haben nach Angaben der Organisation den Appell unterzeichnet, der die Telekom auffordert, weltweit zu ihren Werten zu stehen.

In einer Stellungnahme äußerte sich auch der LSVD-Verband Queere Vielfalt: „Es ist erschütternd, mit welcher Geschwindigkeit Bekenntnisse zu Menschenrechten in stürmischen Zeiten geopfert werden. Unternehmen als gesellschaftliche Akteur*innen tragen Verantwortung.“

Diversitätsprogramme in den USA abgeschafft

Die US-Tochter T-Mobile hatte vor Kurzem erklärt, ihre Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration zu beenden. Die Diversitäts-Initiativen würden „nicht nur von Namen her, sondern auch in der Substanz“ beendet.

Es werde keine individuellen Rollen oder Teams mehr geben, die sich mit DEI („Diversity, Equity, Inclusion“) befassen, hieß es. Zudem würden alle Verweise auf DEI auf den T-Mobile-US-Webseiten und aus Schulungsmaterialien für Mitarbeiter entfernt. Das Unternehmen wollte so mehrere milliardenschwere Transaktionen in den USA sicher stellen. Die Abschaffung von Diversitätsprogrammen ist eines der erklärten Ziele von US-Präsident Trump. 

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