Tour: Pogacar siegt an der Mûr und fährt wieder in Gelb

Stand: 11.07.2025 16:47 Uhr

Tadej Pogacar gelingt an der Mûr-de-Bretagne der 2. Etappensieg bei der Tour de France. Im Bergaufsprint setzte sich der Slowene vor Jonas Vingegaard durch.

Pogacar übernimmt damit wieder das Gelbe Trikot von Mathieu van der Poel. Damit setzt sich der „Trikot-Tausch“ der beiden fort. Der Niederländer hatte am Vortag das Maillot jaune von Pogacar übernommen und war mit einer Sekunde Vorsprung im Klassement in die Etappe gegangen.

Den Schlussanstieg hatten Remco Evenepoel, Pogacar und Vingegaard an der Spitze einer kleinen Gruppe in Angriff genommen. Pogacar attackierte erst auf den letzten Metern, nur Vingegaard konnte dabei am Hinterrad des Titelverteidigers bleiben. Oscar Onley wurde Dritter (+2 Sekunden).

Lipowitz verliert Zeit, rückt aber auf Platz acht vor

Van der Poel verlor am Schlussanstieg auf den ersten Metern den Kontakt zur Spitze und kam als 22. ins Ziel (+1:20 Minuten). Florian Lipowitz war bereits vor Beginn des Anstiegs (ebenso wie sein Kapitän Primoz Roglic) zu weit hinten positioniert und verlor dadurch den Anschluss – der 24-Jährige konnte aber auf den letzten zwei Kilometern den Rückstand in Grenzen halten und überquerte als 14. die Ziellinie (+21 Sekunden).

In der Gesamtwertung rückte Lipowitz dennoch auf Rang acht vor. Roglic ist jetzt Neunter. Evenepoel machte auch einen Platz gut und liegt als Zweiter 54 Sekunden zurück.

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Sturz vor Schlussanstieg bremst Almeida aus

Sechs Kilometer vor dem Ziel gab es auf breiter Straße einen Sturz im Hauptfeld, rund ein Dutzend Profis ging zu Boden. Pogacars wichtigster Helfer Joao Almeida war auch betroffen und fehlte im Finale.

Die 7. Etappe über 197 Kilometer war wie gemacht für einen Showdown der Klassementfahrer mit den Puncheuren. Das Ziel lag an der Mûr-de-Bretagne, einem zwei Kilometer langen Stich mit bis zu 12 Prozent Steigung und 140 Höhenmetern. Wie 2021 ging es zweimal hinauf zur „Mauer der Bretagne“, damals siegte Mathieu van der Poel vor Pogacar.

Und diesmal wollte Pogacar hier erneut um den Sieg kämpfen, das machte er bereits vor dem Start klar. Nils Politt, auf den viel Tempoarbeit für seinen Kapitän wartete, sagte: „Heute ganz klar, wir wollen die Etappe gewinnen und werden alles daran setzen.“

Fast 54er Schnitt nach der ersten Rennstunde

Beim Start in Saint-Malo an der bretonischen Nordküste herrschten beste Wetterbedingungen. Bei 26 Grad und 16 km/h Wind folgten dann auch gleich die ersten Attacken. Aber erst nach mehr als 50 Kilometern hatte sich eine Ausreißergruppe gebildet, mit der alle im Feld zufrieden waren. In der fünfköpfigen Spitzengruppe war auch Geraint Thomas, der Tour-Sieger von 2018. Seine Mitstreiter: Marco Haller, Alex Baudine, Ewen Costiou und  Iván García Cortina.

Die Folge der Attacken war ein mit 53,9 km/h enorm hohes Durchschnittstempo in der ersten Rennstunde. So schnell waren die Profis bislang bei dieser Tour noch nicht ins Rennen gegangen. Das Tempo blieb auch danach hoch, die Hälfte der Renndistanz legten die Profis mit einem 50er Schnitt zurück. Die Ausreißer wurden dabei an der kurzen Leine gehalten, an der Spitze des Hauptfeldes machten Nils Politt und Silvan Dillier für Alpecin-Deceuninck für van der Poel im Gelben Trikot Tempo. Die Ausreißer hatten 100 Kilometer vor dem Ziel lediglich 1:42 Minuten Vorsprung – und mehr als rund 100 Sekunden wollte das Feld ihnen auch nicht geben.

Milan vor Girmay beim Zwischensprint

Bei der Sprintwertung 57 Kilometer vor dem Ziel legte sich von den Ausreißern nur García richtig ins Zeug und heimste 20 Punkte ein. Den Sprint des Hauptfeldes gewann Jonathan Milan vor Biniam Girmay. Der Italiener sammelte damit weitere zehn Punkte. Van der Poel investierte im Gegensatz zum Vortag keine Kraft. Verständlich – er war auch ein Kandidat für den Etappensieg und hatte sich als einer der Ausreißer bei der 6. Etappe komplett verausgabt.

35 Kilometer vor dem Ziel war es immer noch Politt, der die Tempoarbeit im Peloton machte. Rund eine Minute lag das Hauptfeld jetzt zurück. Und die Ausreißer waren nur noch zu viert unterwegs, Haller hatte Krämpfe und musste die anderen ziehen lassen. Bei der ersten Passage über die „Mauer“ machte Simon Yates für Visma das Tempo, auch Lipowitz fuhr ganz vorne, van der Poel hatte da schon erstmals Probleme.

Costiou war da als letzter Ausreißer noch vorne, er holte sich noch zwei Bergpunkte an der Mûr. Aber 12,3 Kilometer vor dem Ziel stellte das Feld auch den Franzosen – und das Visma- und UAE-Team führten das Feld in Richtung Schlussanstieg.

Flachetappe am Samstag

Am Samstag steht eine Flachetappe auf dem Programm, bei der die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen könnten. Es geht bei der 8. Etappe über 174 Kilometer von Saint-Méen-le-Grand nach Laval Espace Mayenne. Die Zielgerade ist leicht ansteigend.

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