Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 21:34 Litauen meldet Luftraumverletzung durch aus Belarus kommende Drohne +++

In Litauen ist eine aus Belarus kommende Drohne abgestürzt. Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sagt im Rundfunksender LRT, die Gerbera-Drohne sei von Belarus aus kurzzeitig in den litauischen Luftraum eingedrungen. Drohnen dieses Typs werden auch von Russland, einem engen Verbündeten von Belarus, genutzt. In Litauen hatte es bereits seit dem Morgen Berichte über den Absturz eines Flugobjekts nahe der Grenze zu Belarus gegeben. Sakaliene sagt, die Armee des EU- und Nato-Landes habe das Objekt bemerkt, bevor es in den litauischen Luftraum eingedrungen sei. In Litauen stationierte Nato-Flugzeuge seien nicht angefordert worden. Die Drohne sei „sehr schnell abgestürzt“ und habe keine Bedrohung dargestellt, fügt die Ministerin hinzu. Litauische Medien hatten zuvor berichtet, der litauische Regierungschef und der Parlamentspräsident seien wegen der Drohne in einen Schutzraum gebracht worden.

+++ 21:00 Selenskyj: Deutschland zahlt zwei Patriot-Flugabwehrsysteme, Norwegen eins +++
Deutschland ist nach Angaben des ukrainischen Wolodymyr Selenskyj bereit, Kiew den Kauf von zwei Flugabwehrkomplexen vom Typ Patriot zu finanzieren. „Deutschland ist bereit – wir haben eine Vereinbarung – zwei Systeme zu bezahlen“, sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Rom. Dort findet eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine statt. Laut Selenskyj gibt es darüber hinaus auch eine Zusage aus Norwegen für den Ankauf eines weiteren Patriot-Systems. Offen ist allerdings, von wo die Flugabwehreinheiten kommen sollen. Deutschland hatte den USA vorgeschlagen, dort Patriot-Systeme zu kaufen. Washington zeigte sich jedoch zurückhaltend. Ein Patriot-System kostet über eine Milliarde Dollar.

+++ 20:34 Fischer: „Der Himmel über Kiew ist völlig löchrig“ – auch die Front soll bröckeln +++
Russlands Luft-Überlegenheit in der Ukraine ist in den Augen von Politikwissenschaftler Klemens Fischer mittlerweile „nahezu ein Monopol“. Dagegen brauche Kiew dringend Abwehrwaffen des Westens. Auch an der Front am Boden gebe es „voranschreitende Perforation“ und die Waage schlage zugunsten Russlands um:

+++ 19:52 Ukraine-Krieg „hat ganz andere Wendung genommen“ +++
Kiew meldet die schwersten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn. In mehreren Wellen attackiert Moskau die ukrainische Hauptstadt mit zahlreichen Drohnen und Raketen. ntv-Reporter Jakob Paßlick berichtet aus einem zerstörtes Mehrfamilienhaus und erzählt von bangen Stunden in Schutzräumen:

+++ 19:18 Ukraine und der Westen im Patriot-Drama – Hersteller versucht, die Produktion massiv zu erhöhen +++
Unter den Partnern der Ukraine herrscht weiter Uneinigkeit, wer Patriot-Flugabwehrsysteme an die Ukraine abgeben sollte. Die USA und Deutschland würden es gerne sehen, wenn der jeweils andere aktiv wird. Die USA verfügen über Dutzende Patriots, aber der Bestand an Flugabwehrraketen soll laut „Guardian“ mittlerweile kritisch sein. Dafür spricht auch, dass US-Präsident Trump derzeit wohl nur zehn Stück an die Ukraine geben will. Es gibt zwei Patriot-Raketentypen, die gut gegen ballistische Raketen geeignet sind: PAC-2 GEM-T und PAC-3 MSE. Letztere werden vom US-Rüstungskonzern Lockeheed Martin hergestellt. Dieser teilt auf Anfrage von ntv.de mit, die Nachfrage sei sprunghaft angestiegen. Man sei dabei, die Produktionsrate zu erhöhen, um die weltweite Nachfrage zu befriedigen und habe bereits in der Vergangenheit die Produktion immer wieder hochgefahren. „Wir haben die PAC-3 MSE-Produktionsraten kontinuierlich erhöht, unter anderem von 300 auf mehr als 500 PAC-3 MSE pro Jahr innerhalb von drei Jahren“, teilt Sprecherin Allison Smith ntv.de mit. Für 2025 sei eine 20-prozentige Steigerung geplant und bis 2027 eine „erhebliche Steigerung“. Darüber hinaus würden weitere Investitionen geprüft, um die Produktionskapazität noch weiter zu erhöhen und die Lieferung von PAC-3 MSE an die US-Armee und internationale Partner zu beschleunigen.

Derzeit schießt Russland jede Nacht mehrere ballistische Raketen auf die Ukraine. Es braucht deswegen Abwehrraketen wie PAC-3 MSE. Doch die teuren Flugkörper sind knapp und die Nachfrage hoch.

(Foto: Lockheed Martin)

+++ 18:36 Massive ukrainische Verteidigungslinien 20 Kilometer hinter der Front im Aufbau? +++
Der Analyst Clement Molin schreibt auf der Plattform X, die ukrainischen Streitkräfte würden 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt zwei massive Verteidigungslinien aufbauen. Er verweist dabei auf Satellitenbilder. Es gebe tausende kleine Stellungen und schwer zu durchdringende Hindernisse. Die zweite Linie sei in Vorbereitung. Laut Molin setzen die Ukrainer auf eine Strategie aus Stacheldraht, drei Panzerabwehrgräben mit Stacheldraht, eine Reihe von Drachenzähnen und Stacheldraht sowie kleinen Schützengräben und getarnten Bunkern. Auf einem Bild auf dem Account des Analysten verlaufen die Linien von Charkiw im Norden der Ukraine bis in den rund 300 Kilometer entfernten Raum Pokrowsk beziehungsweise das angrenzende Dnipropretrowsk. Dort hatte sich der dem ukrainischen Militär nahestehende Kanal Deepstate bereits letzten Monat umgesehen und vom Aufbau von großen Verteidigungsanlagen berichtet.

+++ 18:05 Bekommt die Ukraine beschlagnahmtes russisches Geld? +++
Quasi seit den ersten Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt, entsteht eine Diskussion über die Verwendung von gepfändetem russischen Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine. Politologe Gerhard Mangott erklärt, warum das bisher nicht nur von juristischen Hürden verhindert wird:

+++ 17:32 USA: Staaten sollen bestellte Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine schicken +++
US-Außenminister Rubio eröffnet neue Wege, wie Patriot-Systeme in die Ukraine gelangen könnten, und zwar über „Länder, die Patriot-Systeme bestellt haben, die kurz davor stehen, Lieferungen mit diesen zu erhalten“. Es wäre toll, wenn sich eines dieser Länder bereiterklären würde, die Lieferung stattdessen an die Ukraine zu schicken, sagt Rubio. Um welche Länder es dabei konkret geht, teilt er nicht mit. Kanzler Friedrich Merz hatte am Donnerstag angekündigt, Patriot-Systeme von den USA kaufen zu wollen, um sie der Ukraine zu übergeben. Die USA hätten jedoch gerne, dass andere Länder Patriot-Systeme abgeben (siehe Eintrag von 14:57 Uhr).

+++ 17:06 Selenskyj äußert sich nach Treffen mit „Friedrich“ in Rom +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt auf X einen Beitrag zu seinem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz in Rom. „Ich habe Deutschland für seine militärische Unterstützung gedankt, vor allem für die Flugabwehrsysteme, die die Ukrainer jeden Tag vor Angriffen schützen“, schreibt Selenskyj. Er habe „Friedrich“ über die jüngsten russischen Angriffe informiert und über Abfangdrohnen gesprochen, die bereits Dutzende von Shaheds bei einem einzigen Angriff abschießen würden. „Ich bin dankbar für die Bereitschaft, in die Aufstockung unserer Drohnenproduktion zu investieren.“ Deutschland sei genau das Land, das das Gewicht und die Autorität habe, der Ukraine den Weg in die EU zu ebnen, schreibt Selenskyj.

+++ 16:42 Wiederaufbau: Ukraine benötigt eine Billion Dollar +++
Der Wiederaufbau der Ukraine wird nach Schätzungen aus Kiew umgerechnet mehr als 850 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 14 Jahren kosten. „Unsere Konzeption sieht die Schaffung von zwei Fonds in Höhe von einer Billion US-Dollar vor“, sagt Ministerpräsident Denys Schmyhal, der per Video zu einer Wiederaufbaukonferenz in Rom zugeschaltet ist. Der erste von Kiew verwaltete „Ukraine-Fonds“ solle über beschlagnahmte russische Vermögenswerte im Ausland in Höhe von umgerechnet mehr als 460 Milliarden Euro finanziert werden. Ein zweiter Fonds mit einem Volumen von umgerechnet fast 400 Milliarden Euro soll demnach über private Investitionen zustande kommen. Schmyhal fordert die Verbündeten zudem auf, weitere Finanzmittel aufzuwenden, um das ukrainische Haushaltsdefizit auch in den Jahren 2026 und 2027 zu decken. „Unter Friedensbedingungen und ohne Waffenherstellung kostet der Unterhalt der ukrainischen Armee 50 Milliarden Euro im Jahr. Wir zählen darauf, dass die Hälfte von der EU kommt“, unterstreicht der Regierungschef.

+++ 16:05 US-Außenminister Rubio: Russland präsentiert „neue Ideen“ +++
In den Bemühungen der USA um ein Ende des Ukraine-Kriegs hat Russland nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio neue Ideen präsentiert. Auf die Frage einer Journalistin, ob es sich um Ideen handle, die die Regierung von US-Präsident Donald Trump bislang noch nicht gehört habe, antwortet Rubio nach kurzem Abwägen: „Ich denke, es ist ein neuer und ein anderer Ansatz.“ Er würde es nicht als etwas bezeichnen, das einen Frieden garantiere, sagt Rubio nach seinem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Es sei aber ein Konzept, das er Trump noch heute übermitteln werde.

+++ 15:22 Kreml wird es nicht gefallen: Frankreich lässt nach 15 Jahren Pause wieder Scalp produzieren +++
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu kündigt an, dass das Land wieder Scalp-Marschflugkörper produzieren lässt. „15 Jahre nach unserer letzten Bestellung“, schreibt Lecornu auf X anlässlich eines Besuchs in einem Werk des Rüstungskonzerns MBDA in Stevenage in Großbritannien, wo einige der Raketen hergestellt werden. Scalp ist das Pendant zum Storm-Shadow-Marschflugkörper. Auch die Ukraine setzt die Waffen ein, es soll aber deutlich zu wenige von ihnen geben. Scalp und Storm Shadow waren lange Gegenstand von Debatten, als es darum ging, ob man Kiew auch Angriffe mit Waffen mit höherer Reichweite gestatten sollte. Aus dem Kreml kamen regelmäßig scharfe Töne, doch letztlich gaben Frankreich und Großbritannien ihre Erlaubnis. Deutschland hingegen verweigert den Einsatz seines Taurus-Marschflugkörpers bis heute. Scalp und Storm Shadow können eine Reichweite von 250 Kilometern oder auch mehr erlangen. Laut Lecornu hätten die Marschflugkörper ihre Wirksamkeit in modernen Gefechten mit hoher Intensität und in entscheidenden Situationen unter Beweis gestellt.

+++ 14:57 Merz will den USA Patriot-Systeme für die Ukraine abkaufen +++
Deutschland bietet der US-Regierung an, ihr Patriot-Luftabwehrsysteme für die Ukraine abzukaufen. „Ich stehe dazu im Austausch mit der amerikanischen Regierung und Präsident Trump“, sagt Kanzler Friedrich Merz am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom. „Wir stehen bereit, auch zusätzliche Patriot-Systeme aus den USA zu erwerben und sie der Ukraine zur Verfügung zu stellen“, fügt er hinzu. Er habe darüber mit US-Präsident Donald Trump vergangenen Donnerstag gesprochen und ihn gebeten, diese Systeme zu liefern. „Die Amerikaner brauchen sie zum Teil auch selbst. Sie haben aber auch sehr viele“, sagt er zu den Patriot-Systemen, die vor allem für die Abwehr von Raketen wichtig sind. Laut einem Bericht von Axios vom Dienstag soll Trump jedoch auch die Idee im Sinn haben, dass Deutschland eines seiner Patriot-Systeme abgibt und die USA und Partner dies finanzieren:

+++ 14:37 UNO: Höchststand an getöteten und verletzten Zivilisten in der Ukraine im Juni +++
Die Zahl der getöteten und verletzten Zivilisten in der Ukraine hat nach Angaben der UNO im vergangenen Juni ihren Höchststand seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor drei Jahren erreicht. Mindestens 232 Zivilisten seien in jenem Monat getötet und 1343 weitere verletzt worden, erklärt die UN-Menschenrechtsbeobachtermission in der Ukraine. „Zivilisten in der Ukraine erleben ein Ausmaß an Leid, das wir in mehr drei Jahren noch nicht gesehen haben“, sagt die Leiterin der UN-Mission, Danielle Bell.

+++ 14:08 Merz an Trump: „Bleiben Sie bei uns!“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Ukraine bei der Wiederaufbaukonferenz in Rom weitere Hilfe im Abwehrkampf gegen Russland zugesichert. „Unsere Unterstützung für Ihr Land ist unerschütterlich“, versprach er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. An US-Präsident Donald Trump appellierte Merz, Europa nicht im Stich zu lassen. „Bleiben Sie bei uns und bleiben Sie bei den Europäern. Wir stehen auf derselben Seite. Und wir suchen nach einer stabilen politischen Ordnung in dieser Welt“, sagte er. Das Weiße Haus hatte zuletzt eine Waffenlieferung für die Ukraine, die schon in Polen war, zurückbeordert.

+++ 13:31 Konferenz in Rom – Ukraine hofft auf Zusagen für Patriot-Systeme +++
Im Rahmen der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Rom soll am Nachmittag in einer Videoschalte der sogenannten „Koalition der Willigen“ über die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung beraten werden. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen zu wollen. Im Gespräch ist aber auch, dass Deutschland den USA zwei Patriot-Systeme abkauft und in die Ukraine liefert.

+++ 13:10 KfW und Partner wollen eine Milliarde Euro für Wiederaufbau mobilisieren +++
Die staatliche deutsche Förderbank KfW startet gemeinsam mit europäischen Partnern einen neuen Fonds für den Wiederaufbau der Ukraine. Dieser soll rund eine Milliarde Euro an privatem Kapital mobilisieren, wie die Bank auf der Wiederaufbaukonferenz in Rom mitteilt. Damit sollen Gesamtinvestitionen von bis zu sieben Milliarden Euro in strategischen Bereichen wie der Energieinfrastruktur angestoßen werden.

+++ 12:43 Reisner: Luftangriff von gestern zeigt Munitionsmangel der ukrainischen Fliegerabwehr +++
Stand jetzt sind bei dem Luftangriff der Russen auf die Ukraine gestern Nacht 12 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 55 Verletzte zählen die ukrainischen Behörden zudem. „Bei diesem Angriff gelang es gemäß ukrainischen Angaben nur, 178 von 417 einfliegenden Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen abzuschießen. Eine wesentliche Verringerung zu den gemeldeten Abschusserfolgen der letzten Woche und ein Zeichen, dass die Verfügbarkeit an Fliegerabwehrmitteln sich immer mehr verringert.“

+++ 12:16 EU-Kommission verdächtigt Dolmetscherin der Spionage für Kreml +++
Die EU-Kommission hat einer französisch-ukrainischen Dolmetscherin die Akkreditierung entzogen, weil sie verdächtigt wird, heimlich Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj aufgezeichnet zu haben. Das berichtet die französische Zeitung „Le Monde“. Demnach steht die Frau im Verdacht, für den Kreml spioniert zu haben. Sie war bei eienm Treffen führender Vertreter der EU mit Selenskyj im Dezember hinter verschlossenen Türen dabei. Damals hatte die EU der Ukraine weitere Unterstützung versprochen.

+++ 11:42 Partisanen melden Sabotage an Logistik-Knotenpunkt in Russland +++
Die Partisanengruppe „Atesh“ erklärt heute auf Telegram, sie habe Sabotageakte an Eisenbahnstrecken in der russischen Stadt Wolgograd und auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim verübt. Nach eigenen Angaben haben die Partisanen eine Relaiszentrale außer Betrieb gesetzt, die die Kommunikation und Steuerung zwischen den Zügen im Eisenbahnknotenpunkt des Lokdepots in Wolgograd gewährleistet. Der Knotenpunkt dient demnach als wichtige Verkehrsader für den Transport von Ausrüstung, Treibstoff, Personal und Waffen zu den russischen Streitkräften an der südlichen und östlichen Front der Ukraine.

+++ 10:59 Reisner: Russen produzieren immer schneller immer tödlichere Drohnen +++
Seit etwa drei Wochen bricht die Intensität russischer Angriffe auf ukrainische Städte immer neue Rekorde. Nach dem bisher stärksten Angriff seit Beginn der Vollinvasion in der Nacht zu Mittwoch wurde die Hauptstadt Kiew auch in der vergangenen Nacht von einer massiven Angriffswelle überzogen. Der österreichische Militärexperte Markus Reisner sieht die zunehmende Intensität der Attacken als Folge der Skalierung russischer Drohnenproduktion. „Anfang 2024 hat Russland etwa 300 Geran-2-Drohnen pro Monat produziert“, sagte Oberst Reisner ntv.de. „Heute schaffen die Russen 300 Stück in drei Tagen.“ Auch die Sprengkraft habe sich deutlich gesteigert. „Bis vor kurzem führte eine Geran 2 Drohne bis zu 50 Kilogramm Sprengstoff mit sich. Mittlerweile ist die Sprengleistung ist die Sprengleistung auf 100 Kilogramm verdoppelt.“ Reisner rechnet damit, dass die Russen ihre Angriffe auf zivile Ziele weiter steigern werden.

+++ 10:33 Russen dürfen bei Schwimm-WM unter neutraler Flagge starten +++
Dreieinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine drängen die russischen Schwimmerinnen und Schimmer zurück auf die große Bühne. Bei der WM in Singapur werden erstmals in großer Zahl russische Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge an den Start gehen. Der Deutsche Schwimmverband respektiert die neue Linie des Veranstalters Word Aquatics offiziell, macht aber Kritik sehr deutlich. Er finde es „persönlich schlimm, dass man so Russland de facto einen Auftritt ermöglicht, während der Angriffskrieg unvermindert weitergeht“, sagte Leistungssport-Vorstand Christian Hansmann vor dem WM-Start morgen.

Umstrittene Entscheidung: Bei der Schwimm-WM ab morgen in Singapur werden auch russische Athleten antreten können.

(Foto: picture alliance / Matrix Images)

+++ 09:58 In einer Nacht: Putin setzt 400 Drohnen und 18 Raketen gegen Städte ein +++
Russland hat die Ukraine in der gestrigen Nacht mit rund 400 Drohnen und 18 Raketen angegriffen. „Das ist eindeutig eine Eskalation des Terrors seitens Russlands“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Internet. „Sanktionen müssen schneller verhängt werden und der Druck auf Russland muss so stark sein, dass es die Folgen seines Terrors wirklich zu spüren bekommt“, forderte er. Bereits in der Nacht zu Mittwoch hat Russland die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe mit den massivsten Angriffen nach Kriegsbeginn überzogen. Mit 728 Drohnen und 13 Raketen wurde demnach insbesondere der Westen des Landes attackiert.

+++ 09:27 Russische Kinschal fordert Flugabwehr der Ukrainer heraus +++
Wenn Russland die Ukraine mit Kinschal-Raketen angreift, fordert das deren Fliegerabwehr besonders heraus. Die Kinschal zählt zu den modernsten Waffen im russischen Arsenal. Doch die ukrainische Armee zeigt: Die Waffe ist nicht unbesiegbar.

+++ 08:55 Neun Tote durch Luftangriffe in Donezk +++
Nicht nur die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde in der vergangenen Nacht von Russland massiv unter Beschuss genommen. Auch aus der Region Donezk werden hohe Opferzahlen unter Zivilisten gemeldet. Neun Tote und zehn Verletzte beklagt die Militärverwaltung der Oblast infolge russischer Luftangriffe. In der Oblast Dnipropetrowsk wurden zwei Menschen verletzt, in Cherson sechs seit gestern Abend.

+++ 08:34 Ukraine: 920 russische Verluste seit gestern +++
Laut ukrainischem Generalstab hat die russische Seite in den vergangenen 24 Stunden 920 Streitkräfte verloren. Damit käme die russische Armee auf 1.030.580 tote und verwundete Soldaten seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022. Zudem zählen die Ukrainer seit gestern 81 zerstörte russische Fahrzeuge, elf Panzer, 38 Artilleriesysteme, sechs Marschflugkörper und drei Mehrfachraketenwerfer.

+++ 07:50 Kanzler Merz reist zur Wiederaufbaukonferenz nach Rom +++
Bundeskanzler Friedrich Merz reist heute zur Ukraine-Wiederaufbaukonferenz nach Rom. Das Treffen wird in diesem Jahr gemeinsam von Italien und der Ukraine ausgerichtet, nachdem es im vergangenen Jahr in Berlin stattgefunden hatte. Ziel ist eine breite internationale Unterstützung für den Wiederaufbau des kriegsgeschädigten Landes. Zur Eröffnung der Konferenz in Rom will Merz eine Rede halten. Rund um die Konferenz wird es nach Angaben aus Regierungskreisen außerdem die Gelegenheit für bilaterale Gespräche geben. In Rom sind unter anderen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der US-Sondergesandte Keith Kellogg sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dabei.

+++ 06:48 Zahl der Opfer in Kiew steigt – Zwei Tote, 13 verletzt +++
Bei dem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind mindestens zwei Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden. Diese Zahlen geben die städtischen Behörden inzwischen an. In der Stadt stünden Wohn- und Bürogebäude sowie Lagerhallen in Flammen, schreibt der Leiter der örtlichen Militärverwaltung auf Telegram. Das gesamte Ausmaß des Angriffs ist noch nicht bekannt.

+++ 06:23 Ukraine-Krieg treibt deutsche Drohnen-Industrie an +++
Militärische Konflikte wie der Ukraine-Krieg treiben die deutsche Drohnen-Industrie nach Einschätzung des Industrieverbands BDLI stark an. „Deutsche Hersteller unbemannter Flugsysteme erleben bei militärischer Aufklärung und kriegerischen Auseinandersetzungen derzeit eine rasante Nachfrage“, erklärt die BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn. Die Innovationszyklen seien geradezu schwindelerregend hoch. „Was gestern noch ein Garagen-Startup war, geht morgen schon in Serienproduktion.“ Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) vertritt nach eigenen Angaben rund 260 Mitgliedsunternehmen mit zusammen rund 46 Milliarden Euro Jahresumsatz und 115.000 Beschäftigten.

+++ 05:42 US-Republikaner forcieren Sanktionspaket gegen Russland +++
Republikanische Spitzenpolitiker im US-Kongress sind bereit, einen Gesetzentwurf voranzutreiben, der härtere Sanktionen gegen Russland und Käufer russischer fossiler Brennstoffe vorsieht, erklären der Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson und der Mehrheitsführer im Senat John Thune. „Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen Unwillen gezeigt, vernünftig zu sein und ernsthaft über die Vermittlung eines Friedens zu sprechen, und ich denke, wir müssen ihm eine Botschaft senden – das ist meine Ansicht“, sagt Johnson laut „Politico“ gegenüber Reportern. Das überparteiliche Gesetz, das am 1. April vom republikanischen Senator Lindsey Graham und dem demokratischen Senator Richard Blumenthal eingebracht wurde, zielt darauf ab, einen Zoll von 500 Prozent auf Importe aus Ländern zu erheben, die weiterhin russisches Öl und Rohstoffe kaufen.

Der Öltanker Eventin – ein Schiff der russischen Schattenflotte, das trotz der Sanktionen gegen Moskau Öl ausliefert

(Foto: dpa)

+++ 04:47 Raketengruppe im Anflug auf Kiew – elf Verletzte +++
Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens elf Menschen verletzt worden. „Der Angriff auf Kiew dauert weiter an. Drohnen des Feindes nähern sich weiterhin der Stadt“, schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko am Morgen auf Telegram. Fünf Menschen seien in Kiew verletzt worden, vier von ihnen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte Klitschko unter Berufung auf Mediziner. Laut dem Leiter der Militärverwaltung von Kiew, Tymur Tkaschenko, ist die Zahl der Verletzten auf elf gestiegen. Die Militärverwaltung von Kiew warnt vor einer „Gefahr durch den Einsatz ballistischer Waffen durch den Feind“ und ruft alle Einwohner auf, sich unverzüglich in die nächstgelegenen Schutzräume zu begeben. Die Luftwaffe erklärt, dass sich „eine Gruppe Raketen“ der Hauptstadt vom Osten her nähere.

+++ 03:45 US-Beamter: Rubio trifft Lawrow +++
US-Außenminister Marco Rubio wird am heutigen Donnerstag am Rande des Asean-Gipfels in Malaysia mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammentreffen. Die beiden Chefdiplomaten werden sich am Abend (Ortszeit) in einem Konferenzzentrum in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur treffen, wie ein hochrangiger US-Beamter mitteilt. Das Treffen erfolgt einen Tag nach dem größten russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew seit Beginn des Krieges. Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern und zudem scharfe Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin geübt.

+++ 02:54 Neue Wellen russischer Luftangriffe auf Kiew +++
Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der zweiten Nacht in Folge mit Drohnen und Raketen angegriffen. Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören. Bei einer Angriffswelle mit ballistischen Raketen erschütterten gut ein Dutzend Explosionen von mutmaßlichen Flugabwehrraketen die Stadt. Die ukrainische Luftwaffe hatte vor dem Anflug der Raketen und Dutzenden Kampfdrohnen gewarnt. Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden.

+++ 01:42 London und Paris vereinbaren Zusammenarbeit bei atomarer Abschreckung +++
Großbritannien und Frankreich wollen eine Erklärung unterzeichnen, die eine Koordinierung der atomaren Abschreckung beider Länder ermöglicht, um gemeinsam auf jede „extreme Bedrohung Europas“ zu reagieren. Mit dem Abkommen werde zum ersten Mal bestätigt, „dass die Abschreckungsmittel beider Länder unter nationaler Kontrolle unabhängig sind, aber koordiniert werden können“, teilen das britische Verteidigungsministerium und die französische Präsidentschaft in der Nacht in einer Erklärung mit. Das Abkommen soll am heutigen Donnerstag bei einem Treffen zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer in London unterzeichnet werden.

+++ 00:32 Merz: „Der Weg zu einem gerechten Frieden führt über Stärke“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz verweist zum 70. Jahrestag des deutschen Beitritts zur Nato auf die erhebliche Steigerung der Verteidigungsausgaben. „Wir werden mit diesen Mitteln in den nächsten Jahren alles daran setzen, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee der Europäischen Union zu machen, wie es einem Land unserer Größe und Wirtschaftskraft angemessen ist und wie es unsere Alliierten zu Recht von uns erwarten“, sagt Merz bei einem Festakt in Berlin. Deutschland werde in den nächsten Jahren bei der Aufgabe, den europäischen Pfeiler der Nato zu stärken, vorangehen. Dies gelte auch für die Unterstützung der Ukraine, die die gemeinsame Freiheit mit verteidige. Merz sagt: „Der Weg zu einem gerechten Frieden führt über Stärke, nicht über Schwäche oder gar Kapitulation vor der Aggression.“

Nato-Generalsekretär Mark Rutte kam gestern zum Festakt nach Berlin.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 22:51 Trump macht Ukraine Hoffnung auf Lieferung von Patriot-System +++
Die USA werden nach Angaben von Präsident Donald Trump den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Flugabwehrsystem vom Typ Patriot prüfen. Das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet, dass Trump erwäge, dem Land angesichts der massiven russischen Angriffe ein weiteres solches Waffensystem zu schicken. Auf die Frage, ob er das bestätigen könnte, sagt Trump vor Journalisten über die Ukraine: „Sie würden es gerne haben. Sie haben darum gebeten.“ Solche Waffensysteme seien sehr selten, weil viele in die Ukraine geschickt worden seien. Er wisse, dass die Ukraine um ein weiteres Patriot-System gebeten habe, sagt Trump. „Wir werden es uns ansehen müssen.“ Es sei ein sehr, sehr teures System.

+++ 21:48 Im russischen TV wird über Atomschläge gegen Berlin und Einmarsch russischer Truppen fabuliert +++
Im russischen Staatsfernsehen wird – wie auch schon in den vergangenen Jahren – über Atomschläge gegen Deutschland fabuliert. Darüber nachdenken tut wenig überraschend Wladimir Solowjow, der 2013 noch zusammen mit dem damaligen Moderator und Schauspieler Wolodymyr Selenskyj im russischen TV feierte, sich später aber zu Putins Ober-Propagandist entwickelte. Solowjow fällt immer wieder mit völlig verrohten Bemerkungen auf. Russische Soldaten würden wieder in Berlin einmarschieren, sagt er kürzlich in einer Gesprächsrunde im Fernsehen – aber erst, wenn sich die Strahlungswerte wieder auf einem normalen Niveau befinden würden. Dann werde man in Berlin eine Garnison errichten und die Stadt nie wieder verlassen. Bundeskanzler Merz wird von Solowjow „Nazi-Abschaum“ genannt.

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