Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sollen einen beträchtlichen Teil der Einnahmen der FIFA bei der Klub-WM ausmachen. Die Rechnung geht nur teilweise auf, im Viertelfinale gibt es Tickets für unter zehn Euro.
Für die Viertelfinalspiele zwischen Fluminense und Al-Hilal sowie zwischen Chelsea und Palmeiras waren am Freitag Tickets für 11,15 US-Dollar (aktuell ca. 9,46 Euro) im Vorverkauf der FIFA verfügbar. Höhere Preise wurden für die Spiele des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain (ab 72,50 US-Dollar) und Borussia Dortmund gegen Real Madrid (ab 176 US-Dollar) aufgerufen. Immer wieder gab es bei der Klub-WM leere Ränge, in vielen Stadien gab es abgedeckte Oberränge.
Fast 36.000 Fans im Schnitt bisher
Die FIFA nutzt bei der Klub-WM das Prinzip der dynamischen Preisgestaltung, das aus der Buchung von Flügen, Zügen oder Hotels bekannt ist – der Preis wird nicht vorher festgelegt, sondern verändert sich entsprechend der Nachfrage. Das Prinzip soll auch bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko angewendet werden. Vor der Klub-WM waren für viele Spiele hohe dreistellige Preise veröffentlicht worden, im Finale wurde es tief vierstellig. Das Endspiel gibt es derzeit ab etwa 300 US-Dollar.
Der Weltverband und sein Präsident Gianni Infantino feiern das Turnier durchweg als Erfolg. Nach Zählung der FIFA wurden bis zum Ende der Achtelfinalspiele zwei Millionen Besuche bei den bislang 56 Spielen des Wettbewerbs registriert. Das entspricht im Schnitt fast 36.000 Fans pro Spiel. Allein acht der zwölf Stadien haben eine Kapazität von mehr als 60.000.
Das Mercedes-Benz Stadium in Atlanta während der Partie Chelsea gegen den Los Angeles FC
Einnahmen in Gefahr? Saudi-Arabien eilt der FIFA zur Hilfe
In ihrem jüngsten Finanzbericht hat die FIFA ein Ziel von zwei Milliarden US-Dollar Einnahmen aus der Klub-WM ausgegeben. FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den teilnehmenden Klubs wie Bayern München und Borussia Dortmund insgesamt eine Milliarde US-Dollar an Preisgeld zugesagt. Eine weitere Milliarde wird benötigt, um die Kosten des Turniers und sogenannte Solidaritätszahlungen an nicht teilnehmende Klubs zu finanzieren. Gleichzeitig sagte er zu, die Reserven der FIFA nicht anzurühren.
FIFA-Präsident Gianni Infantino
Wie die Tickets blieben auch die Sponsoringpakete und die TV-Rechte lange schwer verkäuflich. Ihre wirtschaftlichen Ziele wird die FIFA möglicherweise trotzdem nicht verpassen. Saudi-Arabien, das von der FIFA die Ausrichtung der WM 2034 erhielt, liefert über einen milliardenschweren Einstieg beim übertragenden Streamingdienst DAZN und durch ein Sponsoring mit seinem Staatsfonds direkt oder indirekt einen Großteil der Einnahmen.
Nach aktueller Planung findet die nächste Klub-WM im Jahr 2029 statt. Interesse an einer Ausrichtung haben öffentlich bislang die Verbände aus Brasilien, Spanien und Australien angemeldet. Laut „Guardian“ erwägt auch Katar eine Bewerbung.