Nico Hülkenberg nach erstem Formel-1-Podium fassungslos: Das ist surreal!

Man mochte es schon fast nicht mehr glauben, dass Nico Hülkenberg je bei einem Formel-1-Rennen auf dem Podium stehen würde. 238 Rennen lang wollte es nicht und nicht klappen – meist wegen unterlegenem Material und die äußerst seltenen Chancen gingen nie auf. Bis zum Großbritannien-GP 2025. Mit einem dritten Platz erlöst sich ein aufgelöster Hülkenberg im 239. Anlauf.

„Ich kann gar nicht begreifen, was wir gerade erreicht haben!“, jubelte Hülkenberg schon auf der Auslaufrunde den Tränen nahe am Funk. „Das überfälligste Podium der Formel-1-Geschichte“, nennt es Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley.

Formel 1 – Silverstone 2025 – Rennen – Ergebnis

Hülkenberg-Erlösung: Seine ersten Worte zum Silverstone-Podium

„Es war schon lange fällig, oder?“, grinst Hülkenberg schließlich beim Interview nach dem Rennen im Parc Ferme. „Ich wusste immer, dass ich es irgendwo in mir hatte. Was für ein Rennen, praktisch vom letzten Platz kommend, noch einmal wie schon am letzten Wochenende.“ Im trockenen Qualifying hatte der Sauber am Samstag enttäuscht und Hülkenberg hatte nur P19 geschafft.

„Es war ziemlich surreal – ich bin mir gar nicht sicher, wie das alles passiert ist“, beschreibt es Hülkenberg. „Natürlich waren es verrückte Bedingungen, Mischbedingungen, ein Überlebenskampf für den Großteil des Rennens. Wir waren einfach richtig gut drauf, mit den richtigen Entscheidungen, die richtigen Reifen zum richtigen Moment. Ziemlich unglaublich.“

Formel 1 Silverstone-Rennen: Nico Hülkenberg erlöst sich mit Regen-Podium! Norris siegt

Hülkenberg und Sauber trafen an einem verregneten britischen Nachmittag stets richtige Entscheidungen. Sie starteten auf Intermediates, holten sich dann bei wieder stärker werdendem Regen frühzeitig neue Intermediates und landeten so schon auf P4. Dann überholte Hülkenberg bei auftrocknender Strecke Lance Stroll. Aber das tat auch Lewis Hamilton. Und jetzt lag der Ferrari dicht hinter Hülkenberg.

Hülkenberg jubelt mit seinem Team in Silverstone, Foto: IMAGO / PsnewZ

Hülkenberg hält Hamilton in Schach: Sorry, Jungs!

Auch den letzten Stopp setzte man perfekt – eine Runde nach Hamilton, dadurch baute Hülkenberg seinen Vorsprung auf den Ferrari sogar aus. „Ich konnte es wohl bis zum letzten Boxenstopp nicht glauben“, meint Hülkenberg. „Als ich dann hörte, dass die Lücke zu Lewis mit der zusätzlichen Runde deutlich größer geworden war, dachte ich: Okay, das ist gut, etwas Spielraum.“

„Dann holte er aber schnell auf und machte Druck“, so Hülkenberg. Doch Hamilton schaffte es nicht, konstant die Lücke zu schließen. „Ich dachte mir, er wird alles vor seinem Heim-Publikum geben, und ich war so: Sorry, Jungs, das ist auch mein Tag!“

„Hartes Rennen, aber wir haben nichts falsch gemacht, keine Fehler, da bin ich richtig, richtig happy“, jubelt Hülkenberg. Mit dem Ergebnis hievt er Sauber in der Konstrukteurs-WM drei Plätze nach vorne bis auf den sechsten Platz. In der Fahrer-WM ist Hülkenberg jetzt Neunter. Aber das Wichtigste ist: Mit 37 Jahren ist Hülkenberg endlich auf einem F1-Podium gestanden.

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